sonntag der 13. april 2008. wir besammelten uns im lehn am fusse des thunersees. "wohin soll es gehen", fragte häppy, unser fluglehrer. darauf gähnende stille, als ich den vorschlag brachte: "einfach weg vom luegibrüggl". dies war ein startplatz, den ich bis jetzt noch nicht ins herz schliessen konnte. die nahe angrenzenden bäume stören zwar nicht unbedingt, machen jedoch meiner psyche zu schaffen. was ist, wenn ich plötzlich an einem ast hängenbleibe? kann ich die richtung exakt kontrollieren? was ist bei einem plötzlich auftretenden seitenwind? fagen über fragen… egal, der entscheid ist gefallen. wir fahren nach stechelberg. zügig wird der bus entladen und auf geht’s in die gondel nach mürren. von dort aus ein kurzer fussmarsch zum sessellift. dieser transportiert uns im eiltempo auf den schiltgrat und schon sieht man auch den startplatz, welcher etwa 2100müm liegt.
der pilotenansturm hält sich in grenzen. ich lege meinen schirm aus, 5-punkte-check und ab geht's in die luft. immer in der hoffnung, die richtige thermik zu erwischen, um nicht gleich wieder landen zu müssen. pech gehabt, meine warmluft-spürnase versagte kläglich. also ab richtung landeplatz. dieser liegt 900 müm. schon eindrücklich, wenn man über die riesige felswand hinein ins tal fliegt.
noch ein paar spiralversuche und dann heisst es: gegen-, quer-, endanflug. häppy's exakte anweisungen über funk helfen mir, die richtige höhe und das entsprechende timing zu finden. gelandet. ich laufe noch ein paar meter mit dem schirm und übe mich im ground-handling. da ist noch viel optimierungspotential vorhanden, denke ich vor mich hin. während des schirmpackens ruft mich pädel an. es scheint, als hätte er auch den weg nach stechelberg gefunden. cool, wir fahren also gemeinsam hoch.
oben angekommen, schnell den schirm ausgelegt und rein in den himmel. ob ich diesmal raufkomme? häppy, welcher unterdessen am startplatz war, gab mir den richtigen tipp über das funk. "hier drehen. enger. gleichmässig". und siehe da, nach ein paar minuten war ich ganz oben. was für ein gefühl. ein mentaler orgasmus? ganz bestimmt!
stellte sich die frage, ob ich die höhe beim nächsten flug noch topen könnte? unmöglich, scheint mir. das ganze spiel wiederholt sich: landen, packen, gondelfahren, auslegen, starten und ab in die luft. unterdessen waren auch meine finger vom letzten flug wieder aufgetaut. ob es diesmal wieder so kalt wird da oben? egal, das richtige lüftchen zog mich rauf. diesmal ganz ohne fremde anweisungen. wow, das hört nicht mehr auf. weiter und immer weiter, bis das schilthorn auf meiner höhe war. von hier oben konnte man nun die ganze bergkulisse sehen. wir waren zu viert und drehten unsere kreise. als dann plötzlich ein segelflugzeug auftauchte und ein paar runden mit uns flog. geräuschlos zog es seine kreise um uns. wir winkten uns kurz zu, als das ding dann wieder so ruhig verschwand, wie es gekommen war. "noch eine viertelstunde" hörte ich häppy's stimme über das funkgerät. ich flog also langsam richtung mürren, um von dort aus den landeplatz ins visier zu nehmen.
gelandet. ich fühlte mich wie alice im wunderland. so viele eindrücke gibt es zu verarbeiten. was für ein tag!
dani b. machte sein erstflug mit tandem-flights.ch
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